Canon 60D: Review zu Gegenlichtblende, Fernauslöser und Deckel mit Innengriff

Nach fast einem Jahr Bloggen mache ich die Androhung meiner „über mich„-Seite wahr und verliere ein paar Worte zur Photographie,  genauer gesagt zu nützlichen Accessoires für die Canon 60D, die ich seit kurzem mein Eigen nennen darf. Mir sind nun eine Gegenlichtblende (Streulichtblende bzw. Sonnenblende), ein Fernauslöser und ein Deckel mit Innengriff und Sicherung ins Haus geflattert. Da mir Rezensionen im Internet bei der Recherche eine große Hilfe waren, möchte ich ein wenig davon zurückgeben und meine ersten Eindrücke schildern.

Disclaimer: ich habe im Artikel Links zu Amazon gesetzt, weil ich dort bestellt habe und sie mit einer Affiliate-Id versehen. Falls euch die Id stört, könnt ihr selbstverständlich direkt bei Amazon nach den Produkten suchen oder sie woanders kaufen. 🙂

Ausrüstung: Kamera und Objektiv

Zuerst zu den Eckdaten: ich verwende

  • als DSLR-Kamera eine Canon 60D
  • und als Objektiv das Canon EF-S 18-135mm 3.5-5.6 IS.

Ich stehe noch am Anfang meiner DSLR-Karriere und muss viel lernen, doch ich bin bereits jetzt begeistert und sehr froh, diese Investition gemacht zu haben. Mein Geldbeutel knurrt mich zwar jedes Mal an, wenn ich ihn raushole, doch da musste er durch. 😉

Gegenlichtblende: Canon EW-73 B

Canon EW-73 BHier stellt sich die große Frage: Original oder Nachbau? Es gibt ein, zwei Nachbauten, die wirklich sehr gute Bewertungen erhalten haben und (nahezu) perfekt sein sollen. Auf der anderen Seite gibt es beim Original von Canon durchgehend hervorragende Bewertungen und Anmerkungen, dass man doch noch einmal einen Unterschied merkt. Da der Preis zwischen Nachbau und Original zur Zeit wenige Euro beträgt, habe ich es nicht darauf ankommen lassen und mich für das Canon EW-73 B entschieden.

Erster Eindruck: die Sonnenblende passt perfekt auf das 18-135mm. Auch wenn es oft nicht in der Produktbeschreibung aufgeführt wird: das EW-73B passt nicht nur auf das 17-85mm-Objektiv, sondern auch auf das EF-S 18-135mm IS. Das ist im Handbuch der Kamera vermerkt und es bewahrheitet sich. 😉 Die Streulichtblende lässt sich leicht anbringen, sitzt fest und lässt sich einfach wieder entfernen. Für den Transport kann das Accessoire verkehrt aufgesetzt werden, um Platz zu sparen und das Objektiv gleichzeitig ein wenig zu schützen.

Der Standard-Objektivdeckel mit Außengriff lässt sich (entgegen so mancher Aussage im WWW) auch dann aufsetzen und abnehmen, wenn die Gegenlichtblende aufgesetzt ist. Aber keine Frage: wesentlich komfortabler ist es mit einem Innengriff. Wer Bärenpranken hat, wird vielleicht wirklich nicht mit bis zum Deckel kommen.

Bei meinem Gehversuchen stellte ich keine Abdunklung in den Ecken fest, alles im dunklen Bereich. Da mir das Aprilwetter Sonnenschein vorenthalten hat, kann ich noch keine Aussage darüber treffen, wie sich das Teil auf Bildqualität / Lichteinfall auswirkt. Die Innenseite ist rau (nicht glatt) und soll weniger Licht reflektieren sowie Staub auffangen. Staub hat das Teil jetzt schon ein wenig gesammelt, weswegen ich es gleich einmal wieder einpacke, bis ich es benötige.

Deckel mit Innengriff: Kaiser „Snap-On“

Kaiser Objektivschutzdeckel "Snap-On" 67 mmImmer wieder liest man davon, dass man den Standarddeckel von Canon nicht mit einer Gegenlichtblende verwenden kann, weil man an den Außengriff nicht mehr rankommt. Das stimmt so nicht, denn wie ich gerade festgestellt habe, gelangt man sehr wohl bis zum Griff. Wobei das Aufsetzen und Abnehmen dann nicht komfortabel ist: in Deutschland würde man wohl von „friemeln“ sprechen. Der Österreicher sagt, dass das eine „patscherte“ Lösung ist.

Genug des Sprachkurses: ich wollte auf Nummer Sicher gehen und habe um ein paar Euro einen Objektivdeckel mit Innengriff und Sicherheitskordel (= Schnur) bestellt. Soweit ich gesehen habe, gibt es so ein Teil von Canon gar nicht, womit einem die Entscheidung Original oder Nachbau schon einmal abgenommen wird. Ich habe letztendlich aufgrund der vielversprechenden Rezensionen zum Kaiser Objektivschutzdeckel „Snap-On“ mit Objektivdeckel-Sicherung ø 67 mm gegriffen. Durch die gesteigerte Nachfrage ist der Preis inzwischen gleich einmal um fast 2 Euro nach oben geschnellt, sorry dafür. 😉

Erster Eindruck: was soll ich sagen? Der Deckel tut, was er tun soll. Sitzt fest, lässt sich ohne Probleme aufsetzen und abnehmen.  Man muss vielleicht sogar etwas mehr Kraft aufwenden, um den Deckel abzunehmen, was zugleich heißt, dass er nicht so leicht abgeht. Der Deckel hat sowohl einen Innen- als auch einen Außengriff, womit die Liebhaber beider Varianten bedient sind. Die Kordel habe ich noch nicht angebracht. Ich habe mir auch noch keine Gedanken gemacht, wo ich sie anbringen werde – wahrscheinlich dort, wo der Trageriemen eingefädelt wird? Zumindest ist mir bisher keine Öse speziell für die Sicherheitsschnur aufgefallen. Die Montage könnte ganz lustig werden. Man liest von Photographen, die mit der Häkelnadel ihrer Frau hantieren. Vielleicht mache ich ein Trinkspiel daraus.

Fernauslöser: Phottix Delamax C6

Phottix Delamax C6Auch hier gibt es wieder einige Möglichkeiten:

  • Kabel, Infrarot oder Funk?
  • Original oder Nachbau?
  • 60cm oder 5m?

Das muss jeder aufgrund seines Anforderungsprofils entscheiden. Für mich stand fest: ein Kabelauslöser reicht, denn ich stehe nicht auf Selbstportraits und weiche meiner Kamera nicht von der Seite. Wenn man Pech mit seinem Funkauslöser hat, muss man oft Batterien laden und für mich besteht keine Notwendigkeit. Für einen guten Nachbau bin ich immer zu haben, daher sehe ich mich hier um, ob man ein paar Euro sparen kann. Ich möchte kein ganz kurzes, aber auch kein extrem langes Kabel. 1,5m wären ein schöner Mittelweg. Da ist man nicht komplett an die Kamera gebunden, muss aber auch nicht wie verrückt Kabel verstauen. Ich gehe nicht auf die Pirsch, da geht’s auch so.

Wie sich herausstellt, gibt es im Bereich von 1,5m scheinbar keine guten Geräte. Zumindest fand ich keine. Das meiste bewegt sich im Bereich 80 bis 100 cm (mit Ausnahme des Canon-Originalauslösers mir wirklich kurzen 60cm). Nach oben hin tauchen Modelle mit 3m bzw. 5m auf, doch das war mir zu viel. Wieder aufgrund der Rezensionen habe ich dann den Delamax Kabelfernauslöser 0,8m für Canon (ähnlich RS-60E) bestellt.

Als ich mir das Ding angesehen habe, war ich etwas verwirrt: auf der Website, Rechnung etc. steht Delamax, auf der Verpackung und dem Gerät hingegen Phottix. Erfahrenere Photographen wissen wahrscheinlich, dass das zusammengehört, mir war es auf jeden Fall neu. Einen wirklichen Murks gibt es hingegen bei den Angaben: auf der Amazon-Produktseite steht 80cm Kabel, auf der Packung und offiziellen Website 1m, auf einem Aufkleber über dem eigentlichen Barcode 0,9m und in der Verpackung ist auch tatsächlich ein Fernauslöser mit 90cm Kabel drin. Auf der Verpackung ist ein Aufkleber, der die Anschlussart als „C6“ bezeichnet, die Zeichnung auf der Verpackung deutet aber an, dass das ein C8 sein müsste. Laut offizieller Website ist der Anschluss ein C6, wobei die 60D sowohl bei C6 als auch bei C8 angeführt ist. Das ist falsch. Erhalten habe ich scheinbar einen Phottix C6 mit 90cm Kabellänge. Sei’s drum.

Erster Eindruck: Der Fernauslöser gefällt mir. Das Kabel wirkt robust, das Gerät ist sehr leicht,scheint aber gut verarbeitet zu sein, klappert und knarzt nicht. Die Druckpunkte zum Fokussieren und Auslösen sind gut fühlbar und die Einrastfunktion (Hold) für Bulb-Aufnahmen verrichtet ihren Dienst ohne Makel. Der Einsatz des Fernauslösers macht sogar Spaß, wenn man die Kamera in der Hand hält. 😉 Ich kann diesen Remote-Switch empfehlen.

Fazit

Für Langzeitanalysen ist es natürlich noch zu früh, doch nach meinem ersten Eindruck kann ich die folgenden Komponenten für eine  Canon 60D mit Canon EF-S 18-135mm 3.5-5.6 IS empfehlen:

  • Gegenlichtblende: Canon EW-73B
  • Objektivdeckel mit Innengriff: Kaiser Objektivschutzdeckel „Snap-On“ mit Objektivdeckelsicherung ø 67mm
  • Fernauslöser: Phottix C6

Da ich noch grün hinter den Ohren bin, freue ich mich über eure Erfahrungen mit und Tipps zur Photographie – gerne mit Bezug auf Canon, muss aber nicht sein!

7 Antworten

  1. Roman Zenner sagt:

    Alles klar, bin gespannt 🙂 Hast du eigentlich einen Flickr-Account?

    • Ja, habe ich: mzeis. Die einzigen 60D-Bilder dort sind noch von einer ausgeborgten Cam, aber ich werde später Photos von meinen ersten Photospaziergängen hineinstellen. Addest du mich bitte, damit ich deine Bilder ansehen kann?

  2. Roman Zenner sagt:

    Hey Matthias, wusste ja gar nicht, dass du auch unter die Fotografen gegangen bist. Ich habe mir im Herbst eine EOS 550 gekauft und mich hat das DSLR-Fieber mittlerweile richtig gepackt. Wenn ich so weitermache, haben die Firmen Canon und Tamron bald so viel meines Geldes eingenommen wie Apple 😉 Ein Tipp: schau‘ dir mal bei Gelegenheit einen Pol-Filter an, kommen die erstaunlichsten Sachen bei raus!

    • Hi Roman,
      photographiert habe ich immer schon gerne, bisher aber immer nur mit Kompaktkameras. Jetzt fahre ich schwerere Geschütze auf (wortwörtlich). 🙂 Du hast Recht, ein Polfilter wäre sicher reizvoll – hast du ein bestimmtes Modell, mit dem du gute Erfahrungen gemacht hast?

      • Roman Zenner sagt:

        Hi Matthias, ich habe den „Circular Pol“ von Praktica und weiß nur Gutes zu Berichten. Das war aber keine bewusste Auswahl, sondern da habe ich einfach dem kompetenten Foto-Einzelhändler vertraut 🙂

        • Hi Roman,
          super danke, dann habe ich schon einmal einen Anhaltspunkt. Wenn meine Fotofamilie Zuwachs erhält, lasse ich es dich wissen. 😉